FAKTEN
Schweizer Strommix ist CO2-arm
Aus ökologischer Sicht weist der heutige Strommix gewichtige Vorteile auf: Wasserkraft, Kernenergie und neue erneuerbare Energien erzeugen praktisch 100 Prozent des Schweizer Stroms. Deshalb ist der aktuelle Strommix äusserst CO-arm. Und seine Auswirkungen auf die Umwelt sind insgesamt minim, wie massgebende Ökobilanzen belegen.
Wasserkraft
Die Wasserkraft ist der wichtigste Energieträger zur Stromproduktion in der Schweiz. Heute entstehen fast 60 Prozent des hierzulande erzeugten Stroms aus den rund 1500 Wasserkraftwerken. Bei der Wasserkraft wird zwischen der Grosswasserkraft und der Kleinwasserkraft unterschieden. Die Grosswasserkraftwerke werden in die Kategorien Laufwasserkraft, Speicherwasserkraft und Pumpspeicherkraft unterteilt.
Laufkraftwerk der "Services Industrielles de Genève" (SIG) am Ausfluss der Rhône in Genf.
Kernenergie
Kernenergie liefert im Schnitt 36 Prozent des Stroms in der Schweiz. Neben Wasserkraftwerken ist sie die einzige Grosstechnologie für Bandenergie. Sie stösst sehr wenig CO2 aus und schont so das Klima. Der Brennstoff Uran ist in grösseren Mengen vorhanden und findet, abgesehen von der Stromerzeugung, keine weitere Verwendung.
Uran ist sehr energiedicht. Darum hat der entstehende Abfall ein kleines Volumen. Da er radioaktiv ist, muss er in massive Schutzbehälter verpackt und in einem geologischen Tiefenlager entsorgt werden.
Die Stromerzeugung aus Atomkraftwerken birgt trotz hohen Sicherheitsstandards immer auch gewisse Risiken. Im Frühling 2011 haben Bundesrat und Parlament deshalb entschieden, dass in der Schweiz keine neuen Kernkraftwerke mehr gebaut werden sollen. Die bestehenden Anlagen können so lange weiter betrieben werden, wie ihre Sicherheit gewährleistet ist. Das Kernkraftwerk Mühleberg geht 2019 vom Netz.
Kernkraftwerk Gösgen.
Neue erneuerbare Energien
Photovoltaik: Unter Fotovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Sonnenenergie in Strom mittels Solarzellen. Derweil nutzt die sogenannte Solarthermie Sonnenenergie zur Erzeugung von Warmwasser. Beide Technologien haben ein grosses Potenzial in der Energieerzeugung. Die Fotovoltaik ist zurzeit zwar noch vergleichsweise teuer. Dank der weltweiten Förderung der Fotovoltaik fallen die Preise aber kontinuierlich.
Windenergie: Unter den neuen erneuerbaren Energien ist die Windenergie die kostengünstigste Technologie, sofern die Anlagen an Standorten mit genügend Windaufkommen laufen. In der Schweiz eignen sich etwa 0,7 Prozent der Landesfläche (Meteotest) für die Produktion von Strom aus Windkraft. Sie befinden sich hauptsächlich auf den Höhen des Juras und in den Alpen.
Biomasse: Organisches Material wie Holz, Grüngut aus Gartenanlagen, Küchenabfälle und Biomasse im Landwirtschafts- und Siedlungsabwasser ist eine wertvolle Ressource. Daraus kann man umweltfreundlich Strom und Wärme erzeugen. Der grösste Teil des aus Biomasse erzeugten Stroms stammt heute aus Kehrichtverbrennungsanlagen. Sie arbeiten grundsätzlich gleich wie andere thermische Kraftwerke: mit der Verbrennungswärme wird Wasserdampf und damit über Turbine und Generator Strom erzeugt.
Geothermie: Erdwärme ist eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle. Sie lässt sich unabhängig von Klima, Tages- und Jahreszeit für die Wärmegewinnung und Stromproduktion nutzen. Aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen in den verschiedenen Erdschichten wird unterschieden zwischen untiefer Geothermie und tiefer Geothermie. Beide Verfahren nutzen die in Tiefen von drei bis fünf Kilometer vorhandenen Temperaturen von 100 bis 200 Grad.
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